Allergien sind eine Zivilisationserscheinung. Je höher das Niveau einer Zivilisation ist, desto stärker treten Allergien und Autoimmunreaktionen[1] auf. Die Hypothese, dass dabei auch der gestiegene Grad an Hygiene eine Rolle spielt, scheint nun von einer neuen Studie mit Wild- und Laborratten gestützt zu werden.
Gerade die Immunstoffe, die bei den Laborratten zu Allergien und Autoimmunreaktionen führten, waren bei den Wildratten in noch viel höherem Maße zu finden. Trotzdem traten bei diesen keine solchen Fehlreaktionen auf.
Offenbar spielt die Umgebung und ihre Belastungen eine wichtige Rolle dabei, wie das Immunsystem reagiert. Salopp gesagt: Wenn das Immunsystem mit Erregern und Parasiten beschäftigt ist, muss es sich nicht durch Reaktionen auf Allerweltsstoffe wie Pollen, Lebensmittel oder Tierhaare austoben.
Aber auch genetische Einflüsse spielen dabei eine Rolle; diese sollen nun näher untersucht werden.
[1] Reaktionen des Immunsystems, die gegen den eigenen Körper statt gegen externe Erreger gerichtet sind.