Apr 10, 2006
Warum wollen Sicherheitskräfte an unsere Daten? Weil sie da sind.
Wenn in unserem Land irgendwo Daten gesammelt werden, dann normalerweise aus einem klaren Ziel und unter bestimmten Bedingungen. Nicht selten gibt es sogar gesetzliche Regelungen, die den Missbrauch der Daten verhindern sollen.
Dass staatliche Institutionen dennoch immer wieder die Finger nach Daten ausstrecken, die sie gar nichts angehen, bestätigte mir gestern der Heise-Artikel über das Google-WLAN in San Francisco. Dieser erklärt, dass sich Datenschützer über den Missbrauch der monatelang gespeicherten Nutzungsdaten Sorgen machen. Ergänzend heisst es:
Dass solche Befürchtungen keineswegs theoretischer Natur sind, zeigt das Beispiel Toll Collect. Toll Collect sammelt nicht nur Autobahngebühren, sondern als Nebenprodukt auch Daten über das Woher und Wohin der erfassten LKWs. Obwohl im Mautgesetz seinerzeit explizit Sicherungen zur Zweckbindung der Daten eingebaut wurden, fordern Polizei, Staatsanwaltschaft oder Politiker bei passender Gelegenheit gerne, die Daten auch für die Aufklärung oder Bekämpfung von Verbrechen einzusetzen.
Apr 10, 2006
Dass es auch anders geht als in der seit 2 Wochen diskutierten Horror-Hauptschule, zeigt eine Hauptschule in Duisburg,1518,410105,00.html, die sogar zur sozialsten Schule Deutschlands gekürt wurde. Wenngleich das soziale Milieu nicht mit dem in Berlin gleichzusetzen ist, kann man gut erkennen, was Pädagogen meines Erachtens zusätzlich zum Schulwissen vermitteln müssen: Respekt voreinander, klare Regeln sowie Grenzen im Miteinander und Konsequenzen bei deren Übertretung.
Apr 6, 2006
Erfreuliche Erkenntnis: statt an E-Mails angehängte Word-Dateien herunterzuladen und darauf zu warten, dass die Textverarbeitung zu ihrer Anzeige geladen ist, kann man in Google Mail einfach auf die automatisch erzeugte HTML-Version der Textdatei klicken und kann noch in der selben Sekunde mit dem Lesen anfangen.
Ein Postfach, das statt viel Schnickschnack kleine, aber sinnvolle Funktionen bietet, die mir Zeit sparen -- sowas begeistert mich.
Apr 4, 2006
Deutsch ist nicht die einzige Sprache, in der es von Ausnahmen und Regelabweichungen wimmelt. Für die englische Sprache wird das sehr schön durch die Spelling Poems demonstriert. Die auf Anhieb fehlerfrei vorzulesen erfordert wirklich einiges an Erfahrung oder aber blitzschnelles Umdenken, denn hier wird offensichtlich, dass es zwischen Aussprache und Schreibung im Englischen keinerlei feste Zusammenhänge gibt.
Apr 3, 2006
Dass Philips einen Schutzanspruch auf die Darstellung eines Kontextmenüs erhalten konnte, brachte dem Unternehmen das Softwarepatent des Monats" ein und nominiert es für den "No Software Patents Award, den 1&1 zusammen mit GMX und Partnern ins Leben riefen und der im Herbst zum ersten Mal verliehen werden soll.
Ziel der Preisverleihung ist es, auf die absurden Folgen und Gefahren der Softwarepatent-Praxis hinzuweisen.
Apr 1, 2006
Aus einer Mitteilung über Wartungsarbeiten am Netzwerk:
Auswirkungen [...]: Fehlende Redundanz bleibt erhalten
Äh. Moment...
Mar 30, 2006
Die Zustände an Großstadtschulen sind so schlimm, dass Schulleiter das Handtuch werfen. Schulhäuser werden zu Trümmerfeldern. Der Respekt der Schüler voreinander schwindet, ganz zu schweigen vom Respekt vor den Lehrern. Dominanz ist nur noch durch Einschüchterung zu gewinnen, und Angst wird durch Gewalt geschürt. Wer sich dem Diktat der Wortführer widersetzt, kann einpacken.
Das war in etwa die Ausgangssituation des im Titel genannten Films Das ist heute die Realität an deutschen Schulen,1518,408758,00.html.
Mar 30, 2006
Jeder von euch hat doch schon mal seine Schlüssel verlegt,1518,408671,00.html.
Da muss man doch keine große Sache draus machen.
Mar 29, 2006
Nachdem ich gestern in der CAJ zum ersten Mal eine virtuelle Leitungssitzung moderiert habe, habe ich einen Artikel über Beprechungen per Chat begonnen. Hier halte ich Erfahrungen und Hinweise aus der Praxis fest, die helfen können, erfolgreich Zeit und Fahrtkosten einzusparen, indem man sich in virtuellen Meetingräumen trifft.
Mar 29, 2006
Dank Kris habe ich jetzt auch den perfekten Soundtrack für's Büro
Den Song wollte ich schon lange mal suchen. Jetzt hat er mich gefunden. :-)
Mar 28, 2006
Ich benutze seit einigen Wochen GMail als Postfach und bin damit sehr zufrieden. Ich komme über eine einfache und schnelle, aber dennoch komfortable Oberfläche an meine Mail -- und das von überall. (Ich gebe zu, dass diese Erkenntnis sehr spät kam.)
In Yahoo Mail vs. Gmail: Contrasting Ideas About Web Application Design wird nun der AJAX-Pionier mit seiner neuen Konkurrenz verglichen. Interessant finde ich dabei vor allem die Feststellung, dass GMail eher den Charakter einer "Webanwendung" habe, während YahooMail den Eindruck einer "Desktopanwendung" hinterlasse.
Ich bin sehr skeptisch, ob das Emulieren von Desktopanwendungen überhaupt der richtige Weg ist. Die Vertreter des "Web 2.0", die ich begeistert einsetze, zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie weniger mit Funktionen überladen und deshalb deutlich einfacher zu bedienen sind.
Mar 28, 2006
Auf unserer Büroetage scheint es Probleme mit dem Abfluss zu geben. Deshalb wurde uns bereits mehrfach angedroht, die Toiletten zu verschließen, wenn nicht ordentlich gespült werde.
Mein Vorschlag: Musikeinspielung gegen Vergesslichkeit. Im Normalzustand der Toiletten empfehle ich "Push the button" von den Sugababes.
Über einen Wassersensor könnte man dann im Notfall auf "The tide is high" oder "Hier kommt die Flut" umschalten.
Mar 28, 2006
float: left; border: 0px; padding-left: 5px; padding-right: 5px;" src="/uploads/palmpilot.jpg" alt="" />Die kleine Firma Palm Computing wollte mit vergleichsweise winzigem Budget ein hohes Ziel erreichen, nämlich einen PDA zu erschaffen, der weniger als 300 Dollar kostete, einfach zu bedienen war, seine Daten mit einem PC abgleichen konnte und in eine Hosentasche passte. Nach dem Kauf durch US Robotics lieferte sie im April 1996 die ersten PDAs aus, die diese Kriterien erfüllten: die "Palm Pilot"-Serie. Wie sich die Firma über die folgenden 10 Jahre zu einem führenden PDA-Hersteller mauserte, erklärt "Heise Online
Mein erster PDA war das Nachfolgemodell "Pilot 5000". Damals benutzte ich ein Zeitplanbuch, und ich verstand zunächst nicht, wie die elektronischen Varianten eines Kalenders und Adressbuchs, die auf einem kleinen Display angezeigt wurden und die Eingabe von Texten Buchstabe für Buchstabe erforderte, meinem Tempus überlegen sein sollte. Bis ich entdeckte, dass im Internet dafür noch viele Erweiterungen und zusätzliche Anwendungsprogramme zur Verfügung standen. So wurde ich begeisterter Palm-Anwender und schaffte mir später noch einen Palm IIIx und einen Palm Vx an.
Auch wenn den beiden Palms noch ein Zaurus 5500 folgte, verwende ich für meine Organisation inzwischen wieder überzeugt ein Zeitplanbuch. Es erlaubt mir, Eingaben schnell mal hinzukritzeln, stellt mir Termine ganzer Monate übersichtlich auf einen Blick dar, verdaut auch Visitenkarten und andere Unterlagen. Ausserdem hat das handschriftliche Erfassen in meinem Selbstmanagement auch einen psychologischen Aspekt.
Aber so ganz habe ich Palm nicht abgeschworen: ich suche immer wieder nach Argumenten dafür, mir einen Treo 650 anzuschaffen. :-)
Mar 28, 2006
Die meisten Menschen haben überdurchschnittlich viele Beine.
Mar 27, 2006
Ich muss bei meiner Bank einen V-Scheck einreichen und eine Formalität unterschreiben. Als ich am Freitag gegen halb fünf Feierabend machte, schaute ich noch schnell bei der Sparkasse vorbei. Dumm gelaufen: 16 Uhr ist dort Feierabend. Okay, dann Montag früh. Kurz nach 8 kam ich heute morgen an -- und stand wieder vor verschlossenen Türen. Öffnungszeit ist 8:30. Und in meiner Mittagspause macht der Laden natürlich auch zu.
Aber irgendwie beruhigt es mich, dass ich mir ein wenig dieser kindlichen Naivität bewahrt habe, anzunehmen, Dienstleistungsunternehmen würden sich nach den Bedürfnissen ihrer Kunden richten.
Mar 25, 2006
Wie deutlich zu sehen ist, habe ich meine Homepage und das Weblog mit einem gemeinsamen Layout versehen und miteinander verschmolzen.
Bisher war WebGUI die Basis meiner Homepage. WebGUI ist ein Website-Baukasten mit Elementen wie Artikeln, Foren, Umfragen, Kalender usw. Weil meine Homepage aber nahezu vollständig aus Artikeln bestand, habe ich sie jetzt auf Basis von Textpattern neu gebaut. Textpattern ist eigentlich eine Blogsoftware, eignet sich aber auch gut, wenn man eine Artikel-basierte Website betreibt. Und anders als bei WebGUI schreibe ich die Artikel jetzt nicht mehr in HTML, sondern in meinem geliebten Textile-Format
Auf der Suche nach einem gefälligen Layout für Textpattern fand ich Profilo Nachdem ich die Homepage umgestaltet hatte, kam mir die Idee, mein Weblog gleich zu integrieren. Weil aber Textpattern weniger Funktionen bietet als Serendipity, wäre ein Software-Wechsel ein Rückschritt gewesen. Deshalb habe ich letztlich das Profilo-Layout für s9y nachgebaut. Homepage und Blog laufen jetzt zwar noch immer unter verschiedenen Subdomains, sind aber so verlinkt, dass das kaum auffällt.
Ich hoffe, euch gefällt's auch so gut wie mir.
Mar 25, 2006
Ich bin für sinnvolle Boykotts durchaus zu haben. Nestlé und Coca-Cola stehen ja schon eine Weile auf meiner schwarzen Liste. Und der Gedanke hinter Su-Shees DRM-Boykott gefällt mir auch gut.
Aber wenn Quelle Lonsdale-Kleidung aus dem Programm nimmt,1518,406981,00.html, weil die sich (wohl ob der Buchstabenfolge "NSDA") bei Neonazis großer Beliebtheit erfreut, dann frage ich mich schon, welchen Sinn diese Aktion hat. Wem nützt sie? Vielleicht dem eigenen Image, aber maximal für ein paar Tage. Wem schadet sie? Höchstens Lonsdale -- vorausgesetzt, die Glatzendeppen kaufen nicht einfach auf anderen Vertriebswegen. Und will man Lonsdale überhaupt schaden? Die Firma signalisiert mit Nachdruck, dass sie ideologisch nicht in der rechten Ecke steht[1].
Bei aller politischer Kritikfreude: Boykott, dessen einzige Aussage ist "Wir gehören jedenfalls zu den Guten!", hinterlässt bei mir einen schalen Nachgeschmack.
Update: KarstadtQuelle kam jetzt selbst drauf, dass der Boykott Unsinn,1518,407803,00.html ist.
fn1. Siehe Lonsdale in der Wikipedia.
Mar 24, 2006
Für das private Kopieren von Musik drohen laut der am Mittwoch vom Regierungskabinett beschlossenen Urheberrechts-Novelle jetzt drei Jahre Haft. Bei mit Kopierschutz versehenen CDs wird lediglich noch die analoge Vervielfältigung für private Zwecke geduldet, das Kopieren von CD auf CD ist jedoch verboten.
Nachdem mir das schon einige Kollegen nicht glauben wollten, verweise ich auf diesem Weg auf einen Spiegel-Artikel mit Details zum neuen Urheberrecht,1518,407467,00.html
Ich hatte mir im Februar vorgenommen, meine Musiksammlung durch einen CD-Kauf pro Monat mal wieder zu aktualisieren. Diese Idee habe ich gestern in den Mentalmülleimer geworfen.
Mar 24, 2006
Was entsteht, wenn man normalen Baustoff mit Glasfasern kreuzt? Lichtdurchlässiger Beton! Ich find's megacool, dass sowas wirklich möglich ist. Da entstehen ganz neue Möglichkeiten der Architektur und Raumgestaltung.
Nächster Schritt: lichtdurchlässiges Aluminium!
Mar 22, 2006
Als die britische Sitcom The IT Crowd" angekündigt wurde, war ich "sehr gespannt, wie die Serie ausfallen würde. Inzwischen hab ich die ersten 5 Episoden per Bittorrent heruntergeladen und angeschaut.
Kennern britischer Sitcoms würde ich "The IT Crowd" als Mischung aus "Father Ted" und "Black Books", versetzt in die IT-Welt, beschreiben. Die Akteure werden unglaublich überzeichnet dargestellt; so besteht die IT-Truppe aus einem Gamer, dessen T-Shirt noch Reste der vorletzten Pizza enthält, einem Obernerd, der noch von Mama angezogen wird, und einer netten Chefin, die aber keine Ahnung von Computern hat. Ihr Vorgesetzter wiederum hat keine Ahnung, was die IT eigentlich tut und beschränkt sich auf selbstherrliche Gesten. Während er in einer lichtdurchfluteten Etage arbeitet, wurde die IT in ein Kellerkabuff verbannt. (Ein weiterer zum Keller passender Verbannter stößt nach zwei oder drei Episoden noch dazu.)
Als ITler habe ich viele lustige Details entdeckt, die sich oft im Hintergrund verstecken. Natürlich gefallen mir die Running Gags, z.B. die ständig wiederkehrende Telefonmeldung "Hello, IT. Have you tried turning it off and on again?". Und wenn bei der Projektabschlussparty der Chef tönt "And of course we couldn't have done it without the people that support us day and night: the... cleaning staff!" und die ITler dabei stehen wie bestellt und nicht abgeholt, dann jubelt meine gequälte Admin-Seele.
Ich kann auch nicht verhehlen, dass sich die Gags teilweise schnell abnutzen. Aber hey, so ähnlich wie Father Dougal oder Manny (aus den oben genannten Serien) immer wieder zum Brüllen sind, ist auch "The IT Crowd" einfach nette Unterhaltung -- und vor allem die Bestätigung, dass es einem in der Firma noch viel, viel schlechter gehen könnte. :-)
Mar 22, 2006
Tja, war wohl nix,1518,407120,00.html mit den drei Pfälza-Rappern aus dem Ort auf der anderen Seite des Rheins...
Das Prinzip "kontakt herstellen. dann ne runde raab und ab in die charts" geht manchmal auch daneben.
Mar 22, 2006
Ich stelle grade fest, dass heute ausserdem der Welttag der Poesie ist. Dazu verweise ich auf mein Werk Nachtschicht
Mar 22, 2006
Ein Massaker in Südafrika vor 44 Jahren führte dazu, dass heute "Internationaler Tag zur Beseitigung des Rassismus" ist. Fakt ist: Benachteiligung aufgrund von Herkunft und Abstammung findet statt -- im öffentlichen wie im privaten Leben. Manchmal erschreckend unbewusst...
Mar 22, 2006
Faule Ausreden skalieren besser als IBM Maschinen!" stellt Su-Shee in ihrem "Anti-Verpeil-Howto fest. Und Selbstgespräche wie "Das mach ich morgen.", "Hm, ich muss aber erst mal aufräumen." und "Heute ist erst mal Party angesagt, ich hab schließlich nicht nur ein schulisches Leben" sind typische Vertreter dafür.
"Hallo, mein Name ist Jochen, und ich bin ein Verpeiler." Ja, in vielen Symptomen, die in dieser toll geschriebenen Anleitung zur Selbstorganisation aufgelistet werden, erkenne ich mich wieder. Manches davon habe ich inzwischen dank wachsender Disziplin im Griff, manches fällt mir immer noch mehr oder weniger regelmäßig auf die Füße.
Das Anti-Verpeil-Howto könnte man als deutschsprachiges "Getting Things Done" bezeichnen. Su-Shee zeigt die üblichen Muster des Verpeilt-Seins auf und erklärt, wie man sie in den Griff bekommt. Sehr zu empfehlen für alle Mit-(Zu)-Vielen-Bällen-Jonglierer, Nie-Rechtzeitig-Fertig-Werder und Ständig-Zu-Spät-Kommer!
Mar 21, 2006
In Maven Project Info Reports Considered Dangerous lässt sich Timothy M. O'Brien bitter über die Website mit Projektinformationen aus, die die Site-Funktion von Maven ausspuckt.
Mavens Projekt-Website (ich nutze sie selbst für mein Spielprojekt COMATOSE) kann nur mit großen Schmerzen individuell gestaltet werden. Ohne diese Gestaltung sieht aber jede Maven-Website wie die andere aus. Zusätzlich enthält jede Maven-Site vorgefertigte Floskeln wie "Get involved today", die in der Masse kaum ernstzunehmen sind.
Will man jedoch diese Missstände durch ein eigenes Design beheben, stellt man fest, dass es nicht nur an Eingriffsmöglichkeiten, sondern auch an Dokumentation fehlt. Timothys harsche Kritik ("Losing all hope; open ridicule") erscheint mir daher durchaus gerechtfertigt.
Sollte mein Projekt mal ernstzunehmende Formen annehmen, werde ich dafür auch eine ernstzunehmende Website bauen müssen. Das Werkzeug dafür wird aber wohl nicht Maven sein.