Cromagnon

ich war schon in der Schule, als man noch Werbung für Telefonanschlüsse machen musste. Unfassbar.

Hibernate ist ja sowas von faul

Das O/R-Mapping von Hibernate ist eine feine Sache, insbesondere bei Relationen: Hat eine Klasse Schrank eine 1:n-Beziehung mit einer Klasse Schublade, dann liefert mir einSchrank.getSchubladen() eine Collection von Objekten der Klasse Schublade. So sieht es jedenfalls aus, aber das muss man mit Vorsicht genießen.In Wirklichkeit handelt es sich um Proxy-Objekte, die mir Hibernate unterschiebt. Diese Objekte tun nur so, als wären sie Schubladen. Das Framework muss nämlich vermeiden, durch das Auflösen von Relationen im Endeffekt die gesamte Datenbank einzulesen. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Familienstammbaum, in dem alle Personen durch Eltern-, Kind- oder sonstige Relationen verbunden sind. Würde Hibernate die alle auflösen, nur weil ich von einer Person den Namen haben will, hätte ich sofort die ganze Familiengeschichte am Hals.

Deshalb realisiert Hibernate mittels der erwähnten Proxyobjekte eine sog. "Lazy initialization": Bei der Initialisierung abhängiger Objekte schiebt Hibernate das Nachladen der Daten so lange auf, bis sie von der Anwendung wirklich abgefragt werden. Das SELECT auf die Schubladen-Tabelle wird nicht schon bei einSchrank.getSchubladen abgesetzt, sondern erst, wenn ich auf die Daten einer dieser Schubladen zugreife.

Und da wartet eine Falle: Dieses "Nachladen auf den letzten Drücker" muss in der gleichen Session passieren wie das Laden des übergeordneten Objekts. Wurde die Session nach getSchubladen geschlossen, können die Daten einzelner Schubladen nicht mehr abgefragt werden. Hibernate wirft dann eine LazyInitializationException.

Dieses Problem löst man am besten durch eine gekapselte Sessionverwaltung, die für die Anwendung transparent eine Hibernate-Session erzeugt und diese am Leben hält.

Stoisch

Carolin beklagt sich regelmäßig, dass ich so wenig Emotionen nach aussen lasse. Vielleicht hatte ich darin einfach das falsche Vorbild

Klare Worte

Es ist ein gutes Gefühl, dass es Kollegen gibt, mit denen man Klartext reden kann. Egal, ob man mit ihnen ein Problem hat oder umgekehrt. Und bei denen man weiss, dass man selbst nach unangenehmen Gesprächen das Thema mit einer Vereinbarung abhaken darf, anstatt dass einem das Thema noch ewig nachschleicht.

Daten überwintern

Auf meiner Forschungsreise durchs Java-Land habe ich jetzt die Anwendung von Hibernate gelernt. Es handelt sich dabei um ein Persistence framework, also um eine Softwareschicht zur dauerhaften Datenspeicherung in Datenbanken. Das Tolle an Hibernate ist, wie die Zugriffe auf die Datenbank gekapselt werden.Zunächst programmiert man einfache Javabeans (auch POJO(Plain Old Java Object) genannt), also gewöhnliche Klassen mit privaten Attributen und entsprechenden Setter- und Getter-Methoden. Zum Speichern eines Objekts übergibt man dieses einfach an eine Hibernate-Session, die für die entsprechende Datenbank konfiguriert ist. Auch das Lesen von Daten erfolgt nicht durch SQL-Abfragen, sondern durch Methodenaufrufe der POJOs oder der Hibernate-Session.

Und woher weiss Hibernate, welche Tabellen und Spalten den Objektattributen zugeordnet sind? Aus einfachen XML-Dateien, die diese Abbildung beschreiben. Ein Beispiel: Objekte der Klasse Person kommen in die Tabelle PERSON, wobei die Attribute firstname und lastname in die gleichnamigen Spalten der Tabelle geschrieben werden sollen. Zusätzlich gibt es einen Primärschlüssel PERSON_ID, der automatisch erzeugt werden und dem Attribut id zugeordnet sein soll:

Das wars schon. Und richtig cool wird es, wenn man diese Mappingdateien gar nicht von Hand pflegt, sondern durch Xdoclet automatisch aus Kommentar-Attributen der Javaklasse erzeugen lässt. So kann man sich voll auf die Geschäftslogik seiner Klassen konzentrieren, anstatt sich mit SQL rumzuschlagen.

Ausgesperrt

Lieber Kollege Bleek, man muss sich gar nicht viel Mühe geben, um im Firmen-VPN gesperrt zu werden. Da mir das vorhin genau nach der Hälfte einer unaufschiebbaren Datenbank-Wartung passiert ist, sitze ich jetzt in Durlach. Und habe viel Zeit, um Blogeinträge zu machen, J2EE zu üben und "Firefly" anzuschauen...

SourceForge auf Deutsch

Nach meinem neuen Hobby comatose habe ich jetzt auch CGI::Session::Auth auf BerliOS übertragen. Zunächst hatte ich vor, die Dienste von SourceForge für die Projekte zu nutzen. Zum einen bietet SF aber nur CVS zur Versionsverwaltung an und zum anderen war der Name comatose" bereits belegt. Beim Suchen stieß ich auf "BerliOS Als die deutsche OpenSource-Plattform vor einigen Jahren gegründet wurde, interessierte sie mich kaum. Inzwischen bietet sie aber einen echten Mehrwert gegenüber SF und die Vorteile, die sie einem Entwickler (-Team) bietet, waren für mich sofort spürbar. Das hat mich dann auch motiviert, endlich mal wieder ein Release von CGI::Session::Auth zu veröffentlichen.

Update: Nichts ist älter als die Nachrichten von gestern. Prompt gibt es bald auch ein SVN bei SourceForge

Es war mir ein Vergnügen, Sie zu transportieren.

Seattle bekommt sie zuerst: Aufzüge mit Künstlicher Intelligenz Wie der Enquirer berichtet, steuert die neue Generation die Etagen nach einem optimierten Muster an. In welche Etagen ein bestimmter Lift fährt und wo eine ungenutzte Kabine in Wartestellung geht, richtet sich nämlich nach dem statistischen Nutzungsmuster der Passagiere. Fujitecs Vizepräsident erklärte, er sei sehr zufrieden mit dem ersten Betriebstag. Ob sich die Aufzüge ebenso zufrieden äußerten, geht aus dem Artikel leider nicht hervor.

Arbeit an der langen Leine

Dem Spiegel-Artikel Eine Frage des Vertrauens,1518,395489,00.html zufolge erwarten Zukunftsforscher ein Wiederaufleben des Telearbeits-Prinzips. Bis zu zwölf mal mehr Menschen als heute werden nach der Prognose einer in Großbritannien, Frankreich und Deutschland durchgeführten Studie in 15 Jahren ihren Arbeitsplatz ausserhalb von Firmengebäuden haben.Der Gedanke der Telearbeit ist nicht neu. Schon vor mehr als 10 Jahren hatte man das Arbeiten von zuhause oder unterwegs als neue Form der Arbeit prophezeiht. Eingetreten ist der angekündigte Boom jedoch nicht.

Als Vorteile für den Arbeitgeber wurden damals Ersparnisse an Bürofläche und eine motiviertere Arbeitsweise der Angestellten in Aussicht gestellt; für die Angestellten sollten flexiblere Arbeitszeiten und eine bessere Vereinbarkeit mit dem Privatleben herausspringen. Ein weiterer Anreiz für Firmen, diese Arbeitsweise zu ermöglichen, entspringt heutzutage der Knappheit an hochqualifizierten Bewerbern: für diese könnten die Vorteile der Telearbeit in der Entscheidung für einen neuen Arbeitgeber ausschlaggebend sein.

Die technischen Voraussetzungen für Telearbeit sind inzwischen gegeben. Schnelle Internetanbindungen sind auch in Privathaushalten immer gängiger und mit der Verbreitung von WLAN und UMTS wird das "Überall-Büro" möglich. Das ist aber nur ein Teil der Rechnung: es sind soziale Faktoren, mit denen das Konzept steht oder fällt.

Zum Beispiel wird vor dem Verschmelzen von Arbeits- und Privatleben auch gewarnt. Nicht jeder ist gleich gut in der Lage, mit der größeren Freiheit in der Arbeitsgestaltung sinnvoll und gezielt umzugehen. Das kann dazu führen, dass die beiden Seiten des Lebens mit der Zeit aus der Balance geraten. Ausserdem befürchtet man negative Auswirkungen auf das soziale Gefüge der Mitarbeiter, zum einen durch ihre räumliche Trennung, zum anderen durch die unterschiedliche Behandlung von Präsenz- und Telearbeitern.

Es gibt einen weiteren Grund, an dem die Ausweitung der Telearbeit erneut scheitern kann, nämlich, dass sie mit einem Kontrollverlust des Arbeitgebers einhergeht. An der reinen Arbeitszeit kann Leistung dann nicht mehr gemessen werden und es hängt von der jeweiligen Aufgabe ab, ob diese eine besser geeignete Metrik erlaubt. Letztlich wird der Arbeitgeber schlichtweg mehr Vertrauen in seine von fern arbeitenden Angestellten setzen müssen. Dass es durchaus Firmen gibt, in denen man bereit ist, dieses Vertrauen in die Mitarbeiter zu investieren, bestätigt der Spiegel-Artikel. Aber es gibt auch genügend Gegenbeispiele, wo Firmen die Kontrolle der Arbeitsleistung immer weiter auf die Spitze treiben.

Bedenklich stimmen auch manche Vorhersagen über die sozialen Folgen gesteigerter Telearbeit. Sie wird zum Beispiel die Kluft zwischen den privilegierten "Wissensarbeitern" und den unqualifizierten Arbeitern weiter vergrößern. Man ist sich zudem noch immer nicht einig, ob eine gesteigerte Telearbeit volkswirtschaftlich unter dem Strich zu einer Verbesserung führen werde. Zum Beispiel rechnet man einerseits mit einer verringerten Umweltbelastung durch Pendler, kann aber andererseits kaum voraussagen, wie sich der Lebensstil der Telearbeiter selbst verändern und auf die Umwelt auswirken wird.

Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass es nicht einfach ist, konsequent zu arbeiten, wenn der Arbeitsplatz ins private Heim integriert ist. Hier leidet schnell entweder das Privatleben oder die Arbeit. Hat man beides jedoch in Balance, kann Telearbeit meiner Meinung nach dazu beitragen, das Motto zu verwirklichen, das ich in der CAJ kennengelernt habe: "Arbeit ist das halbe Leben!"

Weiter so!

Vielleicht arbeite ich ja wirklich in der richtigen Firma,1518,395240,00.html.

Klorollenhalter mit Dockingstation

Gute Nachrichten für die Analfixierten unter euch -- und für die, die einfach viel Zeit auf dem Klo verbringen (du weisst, wenn du gemeint bist): die Toilette mag noch Grund für schlechten Geruch sein, aber keinesfalls mehr für schlechte Musik. iLounge sei Dank.

Nur Bürger bedrohen Bürgerrechte

Viel habe ich Isotopps Blogeintrag Noch mehr lauschen: Einfach mal mithören nicht hinzuzufügen, ich will ihm nur mehr Gewicht verleihen. Es geht darin um die seltsam einfache Weltsicht des Innenministers von Schleswig-Holstein.

Bedenken gegenüber dem Wunsch seines Ministeriums, Abhörmaßnahmen auch ohne konkreten Anfangsverdacht durchführen zu dürfen, hält Ralf Stegner offensichtlich für paranoide Anwandlungen einzelner Datenschutzfanatiker.In einer Pressemitteilung weist er die Kritik des Datenschutzzentrums am entsprechenden Gesetzentwurf des Landes zurück und stellt statt dessen die Gleichung "Polizei = Sicherheit" auf. Auf dieser Grundlage versucht er, die Grundrechte auf Leben und Unversehrtheit gegen die des Schutzes der Privatsphäre und vor Überwachung auszuspielen. Seine Argumentation "Was ist das denn für eine Vorstellung, dass Erika Mustermann im Extremfall ihr Leben und ihre Gesundheit bereit sein muss zu opfern, weil dem Straftäter ein für die Polizei tabuisierter Schutzraum für sein kriminelles Tun zugestanden wird, obwohl Schutz- und Gefahrenabwehr möglich wären" kann ich nur als FUD(Fear, Uncertainty and Doubt)-Taktik bezeichnen.

Gerade aktuelle Vorkommnisse mit deutschen und amerikanischen Geheimdiensten beweisen, dass eine solche Sicht der Gefahrenlage naiv, ja geradezu dumm ist.

Fragt sich so jemand eigentlich, welcher Idiot diese unsere Sicherheit gefährdenden Artikel überhaupt in unsere Verfassung aufgenommen hat?

Frühsport

Minus 11 Grad! Alter Schlappen, momentan ist es ja richtig kalt. Dass sich bei diesen Temperaturen auf einem Auto, das eine Woche lang nicht genutzt wird, eine richtig hartnäckige Eisschicht bildet, durfte ich heute morgen feststellen -- und beheben. Weil ich heute nach der Arbeit zu einer KAB-Sitzung in Rastatt muss, brauche ich heute nämlich das Auto. Ich hab in etwa so lange Scheiben und Scheinwerfer gekratzt wie ich normalerweise zum Bahnhof laufe.Wenn ich sehe, dass morgen mit Regen und somit Glatteis gerechnet werden muss, bin ich froh, dass ich inzwischen meine zweite KVV-Monatskarte gekauft habe. Überhaupt bin ich mit der Entscheidung, für die Fahrt in die Firma den ÖPNV zu nutzen, sehr zufrieden. Früher hatte ich eine Aversion gegen die Bahn -- wohl, weil ich immer mal auf kalten Bahnhöfen auf den nächsten Zug warten musste. Inzwischen hat sich das relativiert, denn Unfälle oder Glatteis auf der Autobahn vermiesen einem den Individualverkehr genauso. Bei der Bahn bleibt mir zumindest der Ärger über dämliche Mittelspurfahrer erspart. Und ich kann morgens nach einem Spaziergang an der frischen Luft noch ein wenig dösen, lesen oder mich mit Mitfahrern unterhalten. Die Kostenersparnis ist natürlich auch ein Faktor, der mich über manche Inperfektion im Nahverkehr hinwegsehen lässt. Ich werde mich also mal nach einer Jahreskarte erkundigen.

Java-Projektwerkzeug: Maven

Jeden Tag ein neues Buzzword." Das ist momentan meine Devise, wie es scheint. Es gibt rund um Java inzwischen so viele Technologien, Werkzeuge, Architekturen und Frameworks, dass man erst mal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Genau deshalb habe ich so lange gezögert, einen Fuß auf Java-Terrain zu setzen. Aber langsam blicke ich immer mehr durch. Meine neueste Bekanntschaft heisst "Maven".Vor allem Apache Software Foundation ist ein unerschöpflicher Quell für Frameworks und Werkzeuge. Schon deren "ant hat mir gefallen, weil es besser als Make in die von XML beherrschte Landschaft passt und z.B. schon einen eingebauten XSLT-Prozessor mitbringt[1]. Mit Maven aus der gleichen Schmiede kann man ebenfalls Build-Prozesse modellieren, aber die sind nur die Grundlage, auf der die Software Plugins für die Projektverwaltung und -Dokumentation aufbaut. Zum Beispiel erzeugt Maven nach der Durchführung der Unit-Tests gleich ausführliche HTML-Berichte aus den Testergebnissen. Auswertungen über die Einhaltung von Stilstandards, ebenfalls als HTML-Seiten, liefert das Checkstyle-Plugin. Andere Plugins werten SVN-Repositories aus oder laden erzeugte Dateien gleich auf einen Webserver hoch.

Ich bin ein Fan von Dokumentation. Und ich bin ein Fan von Werkzeugen, die Dokumentation unterstützen und automatisieren. Und ich glaube, ich bin ein Fan von Maven.

fn1. Wer mit DocBook arbeitet, weiss das auf Anhieb zu schätzen.

Britische Sitcom über "die Geeks im Keller"

Und wieder einmal hätte ich so gern ausländisches Fernsehen! Am 3. Februar startet auf dem britischen Sender Channel 4" die Serie "The IT Crowd Ich würde die Sitcom nicht nur deshalb gern sehen, weil sie meine Zunft aufs Korn nimmt, sondern vor allem, weil sie aus der Feder von Graham Linehan stammt. Ihm verdankt die Welt bereits die Drehbücher zu den genialen Serien "Father Ted" und "Black Books".Und darum gehts:

The high-rise towers of Renham Industries are full of go-getters, success stories, and winners... apart from in the basement. While their beautiful colleagues work upstairs in fantastic surroundings, the I.T. department - Jen, Roy and Moss - lurk below ground, scorned by their co-workers as geeky losers.

Oh ja. Ich hatte selbst mal ein Büro im Keller...

Ein kleiner Trost für den noch in Deutschland Festsitzenden: die Folgen kann man auch übers Web anschauen. Und mittelfristig wird die Serie wohl per DVD den Weg zu mir finden.

Im Auge des Betrachters

Ach Kai. Wenn es um wahre Schönheit geht, werden wir wohl keinen Konsens finden…

Das ist wahre Schönheit.

Mein erstes Java-Projekt

Lernen durch Anwenden hat mich dahin gebracht, wo ich heute bin. Die Vielzahl an Technologien rund um J2EE kann man zwar im Web kennenlernen, aber ihre Anwendung, ihre Vor- und Nachteile muss man in der Praxis erfahren. Deshalb machte ich mich auf die Suche nach einer sinnvollen Anwendung.

Wer seinen ESR gelesen hat, weiss: Every good work of software starts by scratching a developer's personal itch." Und weil mich momentan das Thema "Configuration Management" (im Sinne von "ITIL) juckt, heisst mein neues Projekt "comatose".Dabei soll der Name kein schlechtes Omen sein. Ich habe ihn als Akronym für "Configuration Management ToolSet" gewählt, denn die Software soll die Verwaltung von IT-Infrastruktur unterstützen. Oder auf ITIL: die Software soll eine Configuration Management Database inklusive angeschlossener Dienste implementieren.

Innerhalb des Projekts will ich nicht nur Java, sondern auch professionelles Vorgehen üben. Deshalb habe ich mich für Berlios als Projektplattform entschieden. Über die dort eingerichtete Homepage stehen praktische Projektwerkzeuge wie Bugtracking, Foren und Wiki zur Verfügung, und den dortigen Webspace nutze ich zur Veröffentlichung des comatose project manual, das die Grundlage der Entwicklungsarbeiten sein wird.

Weil ich dabei nicht allein das Entwicklerteam spielen muss, freut es mich sehr, dass ich mit Kai schon einen Mitstreiter gefunden habe. Sollten da draussen noch mehr Leute sein, die sich mit uns auf den Weg machen wollen, sind sie eingeladen, mir ihren Berlios-Benutzernamen zu mailen.

Ich bin sehr gespannt, wie wir dabei vorankommen werden. Es wird sicher auch den einen oder anderen Rückschlag oder Durchhänger geben. Aber in den letzten Wochen habe ich schon viel gelernt und ich freue mich drauf, weiter in diese Richtung zu gehen.

Es ist wieder soweit

Der Freitag naht. Und er weckt keine guten Erinnerungen Der letzte Freitag dieser Art brachte nämlich ein arbeitsreiches Pfingstwochenende.

Gut, dass ich nicht abergläubisch bin. Sollte ich Urlaub beantragen, ist das reiner Zufall.

Apache Geronimo 1.0

Mit Apache Geronimo 1.0 steht nach JBoss und Jonas jetzt schon der dritte von Sun zertifizierte J2EE-Anwendungsserver zur Verfügung, der als Open-Source-Software freigegeben ist. J2EE-Entwickler, die Lösungen abseits der proprietären Angebote suchen, haben also inzwischen die Qual der Wahl. Das ist erfreulich, denn Konkurrenz spornt schließlich zur Verbesserung an. Auch Konkurrenz im eigenen Lager.

WebGUI-Patches dokumentiert

Hätte ich Samstag nacht die Hinweise auf nötige Änderungen an WebGUI schneller gefunden, wäre ich früher ins Bett gekommen. Um anderen Admins eine Chance auf mehr Bettruhe zu schenken, habe ich in meinem Wiki eine Seite Fixes und Patches für WebGUI angelegt. Komm, Google, komm...

Nokia 770: überraschender Erfolg

The Register berichtet, dass sich das Internet-Tablett Nokia 770 großen Erfolges erfreut. Dass ausgerechnet ein Gerät ohne Telefonfunktion[1] derzeit so gefragt ist, hat auch den finnischen Hersteller überrascht, sodass sich Käufer auf leere Lager und mehrwöchige Wartezeiten einstellen müssen. Da mein Geburtstag schon im Februar ist, bitte ich das zu berücksichtigen. ;)

fn1. Dafür verfügt es über Linux-Basissoftware, ein hochauflösendes Display und mobile Datenübertragung per WLAN und BlueTooth.

Nachtschicht

Da das Betriebssystem des Rootservers, auf dem unter anderem meine Homepage und dieses Weblog liegen, langsam aber sicher veraltete, war eine Neuinstallation fällig. Die wollte ich auf jeden Fall noch während meines Urlaubs erledigt haben. Also noch dieses Wochenende...Primärziele der Umstellung waren der Umstieg auf schnellere Hardware einerseits und die Migration von SUSE Linux 9.0 auf Debian GNU/Linux "Sarge" andererseits. Nachdem SUSE den Support der 9.0 eingestellt hatte, musste etwas passieren, um die langfristige Betriebssicherheit zu gewährleisten. Daneben wollte ich auch neue Hostnamen einführen, die zukünftige Migrationen vereinfachen sollten.

Ausserdem entschied ich mich gestern während meiner Vorbereitungen, den Cyrus IMAP-Server gegen Dovecot auszutauschen, nachdem Sebastian und Peter damit gute Erfahrungen machten. Bei Cyrus mit seinen Binärdateien hatte ich nie ein gutes Gefühl, was die Datensicherheit betrifft. Mehr als das eine Mal will ich wirklich nicht erleben, den Inhalt aller Mailkonten zu verlieren. Die Daten von Dovecot hingegen sind durch das Maildir-Format kaum noch anfällig gegen Korruption und lassen sich auch einfacher sichern.

Der Haken bei der Aktion war, eine komplette Confixx-administrierte Web- und Mailumgebung inklusive Datenbanken für zahlreiche Mitbenutzer des Servers so von SUSE zu Debian zu migrieren, dass möglichst keine Veränderungen spürbar werden. Ein Verlust von Funktionalität oder gar von Daten musste ganz ausgeschlossen sein. Deshalb begann ich gestern nachmittag zusammen mit Kai zunächst mit einem Brainstorming. Die Liste der nötigen Maßnahmenfolge wurde auch recht lang: alle Dienste wie Apache, Confixx, WebGUI, MySQL, Postfix, Dovecot, Majordomo und Spamassassin mussten schließlich sorgfältig migriert werden.

Gegen 23 Uhr begannen wir mit der Umstellung des Webservers. Die ersten zeitraubenden Probleme entstanden beim Zusammenspiel des WebGUI Content Management Systems mit mod_perl. Was sich zunächst als fehlerhafter Modulsuchpfad darstellte, erwies sich als unbrauchbares Distributionspaket. Das mod_perl-Paket von Sarge ist einfach kaputt[1]. Es war schon nach Mitternacht -- Kai war inzwischen nach Hause gegangen -- als ich ein Backport-Paket der Version 2.0.1 entdeckte. Auch damit lief WebGUI nicht auf Anhieb, weil mit Version 2.0 die mod_perl-API leicht verändert worden war[2]. Aber durch durch einen kleinen Patch ließ sich das schnell fixen.

Nachdem Apache nun sauber startete, begann der Transfer mehrerer GB an Webdokumenten, der sich entsprechend hinzog, obwohl Quell- und Zielrechner im selben RZ stehen. Auch die Datenbankinhalte wurden übertragen.

Dann kam Confixx in den Fokus. Gerade ein Konfigurationsprogramm braucht viel Konfiguration, vor allem, wenn man eine ganz andere Mailablage verwendet wie vorher. Dass es keine Debian-Pakete für Majordomo und Majorcool gibt, bedeutete zusätzliche Handarbeit. Ausserdem musste der alte Lizenzschlüssel durch den neuen ersetzt werden. Alle Website-Tests verliefen schließlich erfolgreich, wonach ich alle DNS-Einträge der Webhosts umstellen konnte.

Mit erfolgreicher Migration aller Webdienste war jetzt das Thema E-Mail an der Reihe. Mit Hilfe von cyrus2courier ließen sich die Postfächer recht einfach in das von Dovecot verwendete Maildir-Format konvertieren. Auch hier waren danach einige MB an Daten ins neue Heim zu transportieren. Nichts ist schlimmer als Mailverlust, deshalb war eine ausgiebige Testphase in den frühen Morgenstunden besonders wichtig. SMTP, IMAPS und Co. schienen jedoch alle zu funktionieren. Mittlerweile schrumpfte meine Geduld, auf die DNS-Caches dieser Welt zu warten, aber ich wollte erst meinen eigenen MX-Record in Aktion sehen, bevor ich die anderen umstellte und auch diesen letzten Teil der Migration ad acta legte.

Große Probleme tauchten zwar tatsächlich keine mehr auf, aber es war Mittag, als ich den Rolladen herunterließ und mir die Decke über den Kopf zog.

Das Ergebnis: ein neu installierter Rootserver auf aktuellstem Softwarestand, leistungsfähiger und leichter zu administrieren als sein Vorgänger. Und ein Jochen, der heute früh ins Bett fallen wird.

fn1. Debian Bug Report: mod_perl in Sarge unbrauchbar

fn2. APi-Änderungen: mod_perl 2.0 renaming

Coke unter Beschuss

Beim rot-weissen Getränkekonzern ist die Werbefassade allein nicht the real thing". Im Oktober habe ich die "Vorwürfe gegen den Coca-Cola-Konzern entdeckt und mich entschieden, seine Produkte in Zukunft zu meiden. Dass er ausbeuterisch mit Umwelt und Angestellten umgehen soll, hat sich für den Getränkekonzern inzwischen zu einem ernsthaften Imageproblem ausgewachsen.Bereits mehrere US-Universitäten sind inzwischen in den Boykott gegen Coca-Cola,1518,393574,00.html getreten. Bemerkenswert finde ich dabei nicht nur das politische Bewusstsein der amerikanischen Studenten, sondern auch, dass sich hier tatsächlich weitflächiger Protest ausgerechnet gegen eine traditionsreiche US-Ikone regt.

Dem Getränkeabfüller entstehen durch den Boykott noch keine nennenswerten Umsatzeinbußen, aber ich bin gespannt, wann dem Konzern eine bessere Reaktion einfällt, als nur stur die Vorwürfe von sich zu weisen.

Forderung nach neuem Datenschutzgesetz

Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Peter Schaar mag? Ich finde, unser Bundesbeauftragter für den Datenschutz nimmt seinen Job sehr ernst und macht ihn gut. In einem Interview der Berliner Zeitung forderte er jetzt ein neues Datenschutzgesetz, das auf die neuen technischen Entwicklungen abgestimmt ist.Was heutzutage über uns Normalbürger an Daten gesammelt wird, geht schon lange auf keine Kuhhaut mehr, geschweige denn auf eine handelsübliche Festplatte: Einkaufsgewohnheiten, Telefonkontakte, Produktvorlieben, Fahrzeugbewegungen, Gesundheitsdaten und vieles mehr wird heute online und IRL(In Real Life) erhoben, gespeichert und ausgewertet. Insbesondere mit den kommenden RFID-Funketiketten werden unsere Bewegungen im Alltag noch viel detaillierter überwacht werden.

Wie leider so oft halten unsere Gesetze mit der rapiden Entwicklung der Technik aber nicht Schritt. Deshalb macht sich Schaar für eine Anpassung des Datenschutzgesetzes stark: "Wir brauchen ein neues, umfassendes Datenschutzgesetz. Das alte ist nicht mehr in der Lage, der allgegenwärtigen Datenflut angemessen zu begegnen. Die Defizite sind groß und offensichtlich."

Was mit diesen ständig anwachsenden Daten geschieht, ist für den Bürger längst nicht mehr transparent. Schaar erklärt: "Es entsteht eine neue Infrastruktur, bei der immerzu und überall Daten verarbeitet werden. Die Frage, wer eigentlich für diese Daten verantwortlich ist, lässt sich dabei kaum noch beantworten."

Das ist ein besorgniserregende Entwicklung, die schon lange im Gange ist. Ich bin offensichtlich nicht allein in der Wahrnehmung, dass die SPD-Regierung den Datensammlungs - und Überwachungskurs ihrer Vorgängerin nicht geändert, sondern fortgesetzt hat. Und Schaars Bemerkung, dass unser neuer Big Brother Wolfgang Schäuble die Überwachung auch nicht schlimmer macht als sein Vorgänger, zeigt, dass hier weiter leider seit vielen Jahren Kontinuität herrscht. Denn das Gefühl hatte ich schon beim Wechsel von Kanther zu Schily.

Ich hoffe, dass unser oberster Datenschützer mit seinen Bemühungen Erfolg hat -- damit das Thema der allgegenwärtigen Überwachung, Kontrolle und Steuerung weiterhin auf unterhaltsame Bücher und Filme beschränkt bleibt.

Tag, you're it

Nachdem mir beim Ausprobieren von del.icio.us der Vorteil des Taggens klar wurde, nämlich eine flache Kategorisierung statt einer komplex hierarchischen, will ich es nun auch auf mein Weblog anwenden. Ab sofort werde ich also allen neuen Einträgen mit Hilfe von Garvins FreeTag-Plugin möglichst passende Stichworte zuordnen.